Rückblick auf ein halbes Schützen-Jahrhundert
Wie kommen eigentlich die Kompanien in Schützenregimentern zustande? Eine mögliche Antwort auf diese Frage wurde am Samstagabend im Gemünder Kurparkrestaurant gegeben, wo die Andreaskompanie der St. Sebastianus Schützenbruderschaft ihr 50-jähriges Bestehen feierte.

So befanden 1956 einige Gemünder Jugendliche, die schon zusammen zur Schule gegangen waren, dass es an der Zeit sei, aus ihrer Pfadfindergruppe auszutreten, um Platz für Jüngere zu machen. Es waren Peter Schmidt und Helmut Schüer, die als Erste in den Gemünder Schützenverein eintraten und auf die Idee kamen, dort gemeinsam mit ihren Kumpels eine eigene Kompanie zu gründen.

Der daraufhin ausgesprochenen Einladung folgten Werner Krüger, Heinz Konrads, Rolf Klapkake, Karl-Peter Lehner und Heinz Jansen.

Um sich damals von den anderen Kompanien abzugrenzen, die schlichtweg erste, zweite, dritte Kompanie usw. hießen, gaben sich die waschechten Gemünder den Namen Andreaskompanie, angelehnt an den Tiroler Freiheitskämpfer Andreas Hofer.

Neben wei
teren Mitgliedern kamen auch einige "Titel" hinzu, insgesamt stellte die Andreaskompanie seit ihrer Gründung vier Prinzen, zwei Könige und einen Kaiser.
Heute ist die 17 Mann starke Truppe unter Führung von Hauptmann Norbert May eine von 17 Kompanien im Regiment der Gemünder Schützen bruderschaft. Einmal pro Monat treffen sich die Mitglieder am Schießstand. Ihren runden Geburtstag feierten die Schützen nebst Gattinnen und einigen geladenen Gästen, darunter etwa Vereinsbrudermeister Christoph Kammers und die eng mit der Andreaskompanie verbundenen Pfarrer Albert Hoss und Dr. Herbert Käfer. Nach einem gemeinsamen Gottesdienst und dem Abendessen hielt der frühere Hauptmann Paul Förster einen kurzweiligen Vortrag über manch lustige Begeben heit mit den Mitgliedern der Andreaskompanie, ehe Christoph Kammers diesen für die Einladung dankte und ihnen ein Lob aussprach:

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Dass ihr Stil habt, weiß eigentlich jeder. Heute Abend habt ihr aber mit dieser würdigen Feier noch einmal einen drauf gesetzt. Als Vereinsvorsitzender bin ich froh, eine Kompanie wie euch im Gemünder Schützenregiment zu wissen." Im Namen des Vereins übergab Kammers May die Chronik vom 75-jährigen Bestehen des Bunds der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften. Weitere Präsente gab es vom aktuellen Gemünder Schützenkönig Ernst Mauel in Form eines Verzehrkorbes sowie ein von Kompaniemitglied Heinz Wiedemeyer gestiftetes Gemälde, welches den Namenspatron Andreas Hofer zeigt.

Schließlich ehrte Kammers die Gründungsmitglieder für 50-jährige Vereinsmitgliedschaft.