um ersten Mal in der 306-jährigen Geschichte der Gemünder St. Sebastianus-Schützenbruderschaft errang in diesem Jahr eine Schützenschwester die Königswürde: Anita Knie von der St. Michael-Konmpanie feuerte mit dem 89. Schuss aus der Donnersbüchse das hölzerne Federvieh von der Stange und wurde im Anschluss stürmisch gefeiert. Im Ehrenjahr wird sie von Ehemann Werner, der sich "Prinzgemahl" nennt, begleitet. Knies Tochter Isabell wurde neue Schülerprinzessin.
Im Vorfeld der Schießwettbewerbe hatten sich die ehemaligen Schützenkönige der Bruderschaft im Restaurant-Café Theisen zum traditionellen Kaiseressen eingefunden. Im Anschluss marschierten die Schützen von der Dreiborner Straße aus zum Festplatz, wo der neue Schützenkaiser ausgeschossen wurde.
Kaiserschießen
Den Ehrenschuss auf den Kaiservogel gab der scheidende Schützenkaiser Georg Müller von der Andreas-Kompanie ab. Den Kopf des Kaiservogels traf der zu diesem Zeitpunkt noch amtierende Schützenkönig Werner von der St. Peter-Kompanie. Den linken Flügel zersplitterte Schatzmeister Silvio Quirini Rupp von der St. Georg-Kompanie, während Ditmar Krumpen von der St. Peter-Kompanie den rechten Flügel vom Rumpf trennte. Alle drei wurden für ihre Treffsicherheit mit einer großen Fleischwurst bedacht.
Der stellvertretende Vereinsvorsitzende Horst Rupp von der St. Peter-Kompanie war es schließlich, der den Rumpf des Kaiservogels zerschmetterte und sich damit den Titel des Schützenkaisers sicherte. Diese Würde wird er der Schützenkönig des Jahres 1995/1996 für drei Jahre inne halten. An seiner Seite steht dabei Ehefrau Ulrike, die ebenfalls Mitglied der St. Peter-Kompanie und stellvertretende Schriftführerin des Schützenvereins ist.
Damenpokal
Den Damenpokal des Gemünder Bürger-Schützenvereins gewannen in diesem Jahr die Schützinnen der St. Michael-Kompanie mit 116 von 120 möglichen Ringen. Beim Schuss mit dem Luftgewehr errangen Gaby Jäger 30 Ringe, Anita Knie 29 Ringe, Erika Schäfer 29 Ringe und Heike Kammers 28 Ringe.
Schüler- und Jungschützenprinzen
Im Schießstand des neuen Schützenhauses wurden die Wettkämpfe der jüngsten Würdenträger des diesjährigen Schützenfestes ausgetragen. Dabei sicherte sich Isabell Knie von den Schülerschützen mit 29 von 30 Ringen beim aufgelegten Schießen mit dem Luftgewehr den Titel der Schülerprinzessin. Die 14-Jährige nahm von Bezirksschülerprinz Sven Goebgen die Ehrenkette entgegen.
Der 16-jährige Henrik Schiefer von den St. Michael-Jungschützen wurde mit 21 von 30 möglichen Ringen beim freihändigen Luftgewehrschießen neuer Jungschützenprinz der Gemünder Bruderschaft und löste den scheidenden Jungschützenprinz Jörg Heinen ab.
Königsschießen
Der Höhepunkt der Schießwettbewerbe war das Ausschießen des neuen Schützenkönigs. Dabei feuerten zahlreiche Aspiranten auf den von Mathias und Heinrich Quetsch gebauten Königsvogel. Den Kopf traf Karl-Peter Schumacher von der St. Michael-Kompanie, während Markus Müller von der Markus-Kompanie den linken und Eckhard Schröder von der Hubertus-Kompanie Flügel zerschmetterten.
Mit zunehmender Trefferanzahl auf den hölzernen Rumpf des Vogels kristallisierten sich am Ende vor allem Silvio Quirini, Eckhard Schröder, Ernst Mauel und Heike Kammers als Kandidaten auf die Königswürde heraus. Mit dem 89. Schuss feuerte schließlich aber Anita Knie von der St. Michael-Kompanie die letzten Reste aus dem Hochstand und schrieb damit Vereinsgeschichte. Unter Freudentränen wurde die 46-Jährige von Schießmeister Ernst Kühn die Arme geschlossen, bevor sich eine Vielzahl von Gratulanten anschloss.
Der scheidende König Werner Rupp von der St. Peter-Kompanie legte Anita Knie schließlich die schwere Köngskette um, während die ehemalige Königin Hanni Rupp den neuen "Prinzgemahl" Werner Knie umarmte.
Nach einem gemeinsamen Gruppenfoto feierten die neuen Majestäten noch bis in die Nacht hinein in der Schützenhalle. Der obligatorische Ehrentanz durfte dabei nicht fehlen.
